Ob bewusst nicht eingenommen oder einfach vergessen: Therapieuntreue kann weitreichende gesundheitliche Folgen für Patienten haben. Genau hier setzt die TOM-App an.
Viele Patienten kennen das Problem: Der Arzt empfiehlt ein oder gleich mehrere Medikamente und erklärt, wann diese eingenommen werden müssen. Wer unzählige Medikamente zu unterschiedlichen Tageszeiten in abwechselnden Dosierungen verschrieben bekommt, kann leicht den Überblick verlieren. Manche Patienten stören sich aber auch an der Medikamentenflut und lassen deshalb ganz bewusst hier oder da eine Einheit weg.
Viele chronisch kranke Menschen sind therapiemüde
Von rund 2,2 Millionen chronisch kranken Patienten in der Schweiz verhalten sich gemäss Schätzungen des Krankenkassenverbands Santésuisse nur gerade 60 Prozent therapietreu. Dabei variieren die Zahlen je nach Krankheit stark. So zeigen Erhebungen, dass sich nur etwa die Hälfte der Patienten mit einer chronisch obstruktiven Lungenkrankheit an die ärztlich verordneten Therapievorgaben hält. Bei Asthmatikern sind es 55 Prozent. Bei den Diabetikern und Menschen mit Bluthochdruck liegt die Zahl immerhin bei knapp 75 Prozent, bei Krebserkrankten bei 80 Prozent. Eine andere Befragung ergab, dass nur etwa 26 bis 59 Prozent der Patienten über 60 Jahren therapieadhärent sind, also ihre Medikamente wie empfohlen einnehmen.
Therapieuntreue kann irreversible Folgen haben
Ob bewusst nicht eingenommen oder einfach vergessen – das Resultat ist dasselbe. Hunderttausende Patienten missachten die Therapievorgaben ihrer Ärzte. Bei einer Erkältung oder einem verstauchten Fuss mag das weitgehend harmlos sein. Insbesondere bei chronisch erkrankten Menschen kann die Therapieuntreue jedoch weitreichende gesundheitliche Konsequenzen haben und sogar zu irreversiblen Folgeerkrankungen führen. Nicht geschluckte Pillen können zudem zu unnötigen Steigerungen der Dosis führen, einen Wechsel der Therapie nötig machen und zusätzliche Spitaltage verursachen. Werden etwa Antibiotika in zu niedrigen Dosierungen eingenommen, kann das sogar zu Resistenzen der Krankheitserreger führen.
TOM-App steigert Therapietreue um 23 Prozent
Genau hier setzt die TOM-App des Zürcher Start-ups Innovation 6 an. Sie schickt mittlerweile über 1,5 Millionen Erinnerungen an ihre 50 000 Nutzerinnen und Nutzer in ganz Europa, damit diese nicht vergessen, ihre Medikamente rechtzeitig einzunehmen. Dazu müssen die User lediglich ihr Rezept erfassen oder das Arzneimittel aus der Datenbank mit über 120 000 offiziellen Medikamenten aussuchen. Binnen weniger Sekunden können neue Medikamente so dem virtuellen Medikamentenschrank hinzugefügt und verwaltet werden.
Diese Erinnerung zeigt Wirkung. Erste Erhebungen haben gezeigt, dass von insgesamt 700 000 geplanten Medikamenteneinnahmen 520 000 tatsächlich als eingenommen bestätigt worden sind. Damit liegt die Therapietreue von TOM-App-Usern bei stolzen 74 Prozent und somit knapp ein Viertel über dem Schweizer Schnitt.
Nach erfolgreicher Lancierung der App will das Start-up aber sogar noch einen Schritt weitergehen und ihren Usern dabei helfen, ihre Medikamente nicht nur rechtzeitig einzunehmen, sondern auch frühzeitig Nachschub zu besorgen, wenn sich der Medikamentenvorrat allmählich dem Ende zuneigt. (Medikamentennachschub: schnell, einfach, digital)